Psychologisches Kapital

PsyCap – Wie wir unser psychologisches Kapital aufbauen

Kennen Sie PsyCap, das psychologische Kapital? Wenn nein, dann haben Sie etwas mit den meisten anderen Menschen gemeinsam. Noch ist dieser Ansatz aus der positiven Psychologie im europäischen Bereich eher unbekannt. Und gleichzeitig so gut erforscht und hoch mit einer Erhöhung der Leistungsfähigkeit verbunden.

Und wer wünscht sich das nicht, jetzt in diesen unsicheren Zeiten, effektiv zu sein und optimistisch in die Zukunft zu schauen.

Vier Faktoren bestimmen das psychologische Kapital (nach Fred Luhans):
  1. Selbstwirksamkeit – Wie überzeugt bin ich von meinen eigenen Fähigkeiten, auch wenn ich sie gerade nicht einbringen kann?
  2. Hoffnung – Wie halte ich an meinen gesteckten Zielen fest, auch wenn sie sich gerade verflüchtigen?
  3. Resilienz – Wie bewältige ich Probleme und gehe mit Rückschlägen um, wenn gerade eine Herausforderung die nächste ablöst?
  4. Optimismus – Wie optimistisch blicke ich in die Zukunft, insbesondere jetzt, wo sie so ungewiss ist?

Wenn Sie sich auch diese Fragen stellen oder sie gestellt bekommen, dann lesen Sie doch weiter. Denn jetzt geht´s um die Frage, wie man das psychologische Kapital erhöhen kann. Beginnen wir von unten nach oben:

Den Optimismus stärken

Welche Ergebnisse haben Sie bisher erreicht? Und welcher hilfreiche Glaube über sich selbst ist dabei entstanden? Beispielsweise „Ich meistere jede Hürde.“, „Was ich will, erreiche ich auch.“

Denken Sie immer wieder an vergangene Erfolge oder schreiben Sie sich einen Schummelzettel, der Sie an Ihr eigenes Erfolgs-Mantra erinnert. Das kommt Ihnen esoterisch vor? Ist es nicht, sondern wissenschaftlich bewiesen hoch wirkungsvoll. Also probieren Sie es aus.

Die Resilienz / Widerstandskraft verbessern

Die Fähigkeit Herausforderungen zu meistern und daran zu lernen kann man ebenso wie die anderen drei Faktoren trainieren. Sehen Sie die Chancen, z.B. „Ich habe zwar Kurzarbeit, aber ich kann etwas Neues lernen“ und weniger die Einschränkungen. Nehmen Sie Schwierigkeiten mit Humor, indem Sie mit anderen darüber reden, neue Lösungswege entwickeln und gemeinsam lachen. Dann kann vieles leichter werden.

Die Hoffnung steigern

Ist bei Ihnen das Glas halb voll oder halb leer? Wenn es halb voll ist, dann sind sie hier schon gut unterwegs. Sie sehen, Hoffnung hat etwas mit unserer Perspektive zu tun. Und diese füttern wir mit Nachrichten, Gesprächen, sozialen Medien ect. Setzen Sie sich ambitionierte, aber realistische Ziele. Malen Sie ein detailliertes positives Bild Ihrer Zukunft vor Ihrem inneren Auge, jeden Tag von neuem. „Where the focus goes, energy flows.“

Die Selbstwirksamkeit erhöhen

Denken Sie bei neuen Projekten oder veränderten Rahmenbedingungen „das bekomme ich schon hin“ oder zweifeln Sie eher an sich? Erinnern Sie sich doch wieder an Situationen, die Sie gemeistert haben und diesmal vor allem an Ihre Fähigkeiten, die Ihnen dabei geholfen haben. Manchmal vergisst man, dass nicht der Zufall für einen guten Job gesorgt hat, sondern was man selbst dazu beigetragen hat. Durch Fleiß, Beziehungsgestaltung, Kooperationsfähigkeit. Freuen Sie sich über sich selbst. Positive Emotionen sind ein wesentlicher Baustein in der positiven Psychologie. Also sollten Sie sich diese öfter gönnen und sich selbst innerlich auf die Schulter klopfen. Der alte Spruch „Eigenlob stinkt“ hat ausgedient.

Die Investition in Ihr PsyCap lohnt sich auf jeden Fall, denn es steigert vor allem unsere Lebensqualität und auch unseren beruflichen und privaten „Marktwert“. Die Arbeit an den vier Faktoren macht uns kreativer, innovativer und auch kommunikativer und konfliktfähiger und damit wettbewerbsfähiger und zufriedener.

Literatur zum Thema

Jörg Feuerborn, Positive Psychologie, Haufe Taschenguide, 2016